Donnerstag, 27. Februar 2014

Back down again

Hatte ich gestern nicht gesagt dass mich das mit Freundin Nr. 1 nicht juckt? Tja, gestern Abend kam Freundin Nr. 2 noch dazu. Und jetzt juckt es mich gewaltig.

Ich glaube ich bin ein schlechter Mensch. Eine schlechte Freundin wohl auf jeden Fall. Nun, besagte zweite Freundin wohnt rund 400 km weit weg weshalb wir uns sehr selten sehen. Daher versuchen wir so oft wie möglich zu schreiben oder zu skypen. Ich also gestern Abend geschaut dass ich nochmal on gehe. Und was tut sie?! Motzt mich an von vorne bis hinten. Das sei aber kein Angriff sondern nur ne Feststellung. Ja ne, is klar... Ich versuche immer mir die Kritik anzuhören und einigermaßen neutral zu Betrachten. So auch gestern. Einige Sachen die sie gesagt hat mögen wohl stimmen, aber wirklich alle kann ich genau so zurück geben.  Zum Beispiel dass ich selten on sei. Gut ok, derzeit bin ich zwar vormittags immer on, lese in den Blogs, schreibe, etc. Und dabei ist Skype immer an weil sich das automatisch anmeldet. Aber gut, das zählt nicht, jeden Vormittag ist schließlich schon wenig. Vllt sollte ich noch erwähnen dass sie nicht arbeiten geht, also jeden Tag Daheim ist. Ich müsse sie gefälligst immer anschreiben wenn ich on sein denn sie habe über 100 Skype-Kontakte und könne die nicht immer alle durchsehen. Ok. Ich hab auch ein paar, so ist das ja nicht, und ich schau immer alle durch ob sie on ist oder nicht. Anschreiben tu ich sie dann so gut wie immer, außer wenn sie auf "beschäftigt" steht. Nur kommt nicht immer was zurück. Der nächste Punkt war dann dass ich von ihr erwarten würde dass sie alles stehen und liegen lässt und mit mir schreibt wenn ich all Schaltjahr mal on bin weil ich sie jedes Mal anschreiben würde... Ähm, hallo?! Spinn ich? Und so ging's noch ne Weile hin und her bis sie dann auf einmal meinte sie hätte jetzt auch noch ein echtes Leben. Und weg war sie. Ich hab  mir dann noch ein paar Dinge von der Seele geschrieben, das musste einfach sein. Den PC hatte ich noch ca. eine Std an, zurück kam sie nicht mehr. Ob die das noch gelesen hat oder nicht weiß ich nicht. Aber das war's dann wohl mit der Freundschaft. Da war's nur noch eine.

Ich habe mir eigentlich vorgenommen heute trotzdem gut drauf zu sein. Aber im Moment gelingt mir das nicht. Ich fühle mich alleine, verraten, verlassen und als wirklich schlechten Menschen. Ich bin stocksauer und verzweifelt. Ich könnte heulen und schreien und was weiß ich nicht alles.

Zum Glück hab ich morgen einen Termin bei Frau K., das Timing könnte nicht besser sein!

Ist ein bisschen Verständnis denn zu viel verlangt? Ich hör mir ständig jedes Gejammer an, versuche zu helfen wo es geht und habe immer ein offenes Ohr. Aber soll ich jetzt auch noch ahnen wenn es ihr schlecht geht? Sie weiß dass sie mich immer erreichen kann. Ist es meine Schuld wenn sie das nicht tut? Es gehören doch immer zwei dazu, oder nicht?

Wir haben eine Zeit lang jeden Tag geschrieben. Das hat schon abgenommen in letzter Zeit. Das geb ich zu, das weiß ich und das gefällt mir auch nicht. Aber ich hab ihr vor zwei Wochen schon mal versucht zu erklären dass ich grade einfach sehr viel mit mir selbst zu tun habe. Wieso steht mir das nicht zu mir auch einfach mal Zeit für mich zu nehmen? Sie kann mich ja, wie gesagt, trotzdem erreichen wenn sie mich braucht. Und dann bin ich auch da und hör zu und alles. Aber sie kann doch nicht von mir erwarten dass ich, nur weil ich krank bin, 24 Std am Tag on bin falls sie mal was braucht. Sie kann doch nicht von mir erwarten meinen Tag nur nach ihr auszulegen und mich nur mit den Dingen zu beschäftigen die sie toll findet? Wieso kann sie es nicht akzeptieren dass ich lieber ein Buch lese anstatt in irgendwelchen Online-Spielen rumzuhängen? Steht mir ein eigenes Leben nicht zu nur weil ich krank zu Hause bin? Oder steht mir prinzipiell kein eigenes Leben mit eigenen Hobby's zu? Oder wie ist das? Was zur Hölle will sie von mir?

Bis bald

J.B. (◑﹏◐)

6 Kommentare:

  1. Hey liebe J.B.,

    sowas Ähnliches habe ich heute schon mal gelesen :-)

    Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst - und ich finde, dass wir in unserer Situation ohnehin mehr oder weniger alleine dastehen, weil es jemand, der nicht betroffen ist, tatsächlich nicht nachfühlen kann. Und ich habe blöderweise auch an mir selbst festgestellt, dass ich mich in dieser Zeit auch etwas verändert habe. Ich gehe gewissen Dingen aus dem Weg, weil ich einfach keine Lust auf Smalltalk a ´la "wie geht es Dir" habe, denn mir geht's beschissen und das will doch am Ende niemand hören. Realistisch gesehen ist es doch so, dass wir irgendwie 2 Leben führen müssen. Das eine ist das, wo wir mit unserem unterfüllten Kinderwunsch klarkommen müssen und Niederlagen verarbeiten und das andere Leben ist das, wo man eine gute Lebenspartnerin/Ehefrau, Freundin, Tochter etc... sein muss, weil es jeder von einem erwartet.

    Vielleicht renkt sich das auch wieder ein, manchmal ist die Luft nach einem Gewitter wieder klarer!!

    Viele liebe Grüße
    Kitty

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    1. Das mit den zwei Leben trifft definitiv zu. Und ich hoffe es, aber glauben tu ich es nicht.
      Danke und liebe Grüße

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  2. Liebe J.B.,
    wie Kitty schreibt, kommt es mir auch manchmal so vor als würde ich zwei Leben haben. Das zweite Leben ärgert mich, weil ich ständig das Gefühl habe mich anpassen zu müssen. Die Eltern wissen zwar vom Kinderwunsch, aber geredet wird nicht darüber - also fröhlich sein. Mädels die wissen was los ist haben derart viele Probleme mit ihren Kindern - also zuhören und nicken. Mädels die nicht wissen was los ist erzählen mit hochrotem Kopf vom positiven Schwangeschaftstest - also lächeln und mitfreuen. Mein Mann, der zufällig auch ein "normales" Leben nebenbei verdient hat, den möchte ich irgendwie schonen und damit ein bisschen vielleicht unsere Beziehung schützen - also dann eben manchmal weg mit den Gefühlsduseleien und zusammen reißen.
    Ich denke mir, eine gute Freundschaft hält eine Pause aus. In einer guten Freundschaft kann ich sagen - hey ich komm grad mit mir selber nicht klar, bitte sei nicht böse. Die Reaktion darauf auszuhalten ist oft nicht leicht... Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass jemand der selber drei kleine Kinder an der Backe hat, mir mit dem Schmerz den ich fühle einfach nicht helfen kann. Ich überbrücke die schwere Zeit einfach in dem ich viele Emails schreibe, die ausdrücken wie es mir gerade geht, die sagen, dass mir die Freundschaft wichtig ist und die helfen, den Kontakt aufrechtzuerhalten. In den meisten Fällen bekomme ich dann auch ne Email zurück ;)
    Das Thema Freundschaft ist jedenfalls in unserem Fall ein Riesenthema...man liest sehr oft darüber. Ich dachte auch schon, vielleicht sind es ja wirklich wir, die ein Problem damit haben, aber ich denke es ist für beide Seiten nicht einfach. Was fällt einem nach drei Jahren Kinderwunsch und zahlreichen Negativs denn noch dazu ein. Oft ist es dann vielleicht besser einfach nichts zu sagen...aber eine Umarmung wäre nicht schlecht - nur um zu fühlen, dass da trotzdem ein Herz ist, dass für einen da ist...ich wünsche dir, dass du so ein Herz trotzdem noch in deiner Nähe hast!
    P.S.: ich habe momentan so eine Freundschaft auf Pause, sie bekommt Zwillinge, sie kommt damit nicht klar, weil sie schon ein Kind hat, sie sagt, sie wollte nie so viele Kinder. Ich möchte mir das ungern anhören, denn ich wäre jetzt gern an ihrer Stelle. Wir würden in dem Fall aneinander vorbeireden, weil ich ihre Sorgen momentan einfach nicht nachvollziehen kann (und zugegeben) vielleicht auch nicht will - daher war ich es die sich zurückgezogen hat. Irgendwann kommt die Zeit, in der wir wieder auf einander zu gehen. Hoffe ich...es war jetzt aber auch nicht so, dass wir uns täglich auf der Pelle saßen...von dem her ist es mit Sicherheit einfacher zu sagen ich bin mal kurz raus. Schwieriger wird es natürlich wenn man oft oder fast täglich Kontakt hat, da sagt man das vermutlich nicht einfach so...Aaaaalles schwierig...aber - wie du siehst bist du auch damit keinesfalls allein...das ist doch schon mal was...
    Alles Liebe und entschuldige, dass es so lang geworden ist...

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    1. Hey, also erstmal musst du dich sicher nicht entschuldigen dass es so lang geworden ist ;) Ich danke dir dafür! Ich habe ihr bereits vor 2 oder 3 Wochen versucht zu erklären was mit mir los ist und ich hatte auch den Eindruck sie hätte das verstanden. Dann kam das gestern Abend und traf mich wirklich aus heiterem Himmel. Von dem her hat sie's wohl nicht verstanden.
      Naja, ich denke auch nicht dass sich das wieder einrenkt. Aber gut, so Leid es mir tut, dann ist es eben so. Aber wie sagt man so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt :)
      GLG

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  3. Hi J.B.!

    Irgendwie finde ich mich mal wieder in deinem Post wieder. Meine alte beste Freundin kam irgendwann auch mal um die Ecke von wegen, dass ich
    1. am besten rund um die Uhr für sie da sein sollte
    2. am beste jedes Wochenende zu ihr fahre und etwas mit ihr alleine unternehme
    und noch so ein paar Dinge. Als ich dann mal jemanden zum reden brauchte kam nur "Immer geht es nur um dich und deine Probleme!" Ähhhm "hallo?" Ich war sehr viel für sie da. Ne Zeit lang bin ich regelmäßig zu ihr gefahren.... doch sie war nicht einmal bei uns zu Besuch wenn ich sie eingeladen habe. Mit der Zeit kamen wir aus diesen Kreislauf nicht mehr heraus. Mich nervte und verletzten ihre Vorwürfe, weil ich sie nicht berechtigt fand. Fazit war, dass die Freundschaft sich aufgelöst hat.
    Und so gingen dann nach und nach einige Freunde auf der Reise durch die Zeit verloren. Mittlerweile kann ich auch nur noch eine bzw. zwei Freundinnen als meins benennen.... die leider auch weiter weg wohnen. Zur einer von beiden ist das Verhalten dann doch sehr innig. Wir sind Paten von ihrem Sohn. :-)
    Teilweiße hat es mich traurig gemacht diese Freunde zu verlieren. Doch so konnte es doch auch nicht weiter gehen. Wir müssen uns nicht noch zu unseren eigenen Problemen noch die Vorwürfe von anderen an tun.
    Ich denke Freundschaft bedeutet für einander da zu sein... ehrlich zu sein ohne den anderen zu verletzten und mit Vorwürfen zu bombadieren.... ein geben und ein nehmen.
    Als ich zur Kur war meinte der Psychologe, dass ich mich von Menschen "trennen" muss die mir nicht gut tun. Mich hat dies tatsächlich dann auch befreit.

    Viele liebe Grüße und eine Umarmung aus der Ferne!

    Melle

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    1. Hallo Melle, hab ich doch gestern glatt vergessen zu antworten. Ja, das ist wirklich Schade. Und es schmerz umso mehr weil man doch grade in dieser Zeit wirklich jemanden gebrauchen könnte der einen auch einfach mal in den Arm nimmt und heulen lässt. Aber so ist es nun mal. Ich habe im Moment wirklich keine Kraft mich auch noch dem Stress zu stellen, vor allem wenn die Freundschaft einseitig ist. Wenn man selbst mal Hilfe braucht ist niemand da. Wirklich sehr schade.
      Und was dir der Psychologe gesagt hat hat mir wirklich zu denken gegeben. Und mir ebenfalls geholfen.
      Danke für deine Umarmung :)
      Alles Liebe

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