Samstag, 15. Februar 2014

Leben? Leben!

Vergangenen Mittwoch, Grey's Anatomy:

"Richard Webber" stellte eine Frage die mich, über die Serie hinaus, zum Nachdenken brachte:

"Ist das das Leben das du führen willst?"

Ist das das Leben das ich führen will? Nein, nicht wirklich. Kann man das denn überhaupt "Leben" nennen? Trifft es "Leben in der Warteschleife" oder "Leben mit gedrückter Pause-Taste" nicht besser? Doch, ich glaube das trifft es besser. Zumindest bei mir. Und Spaß macht das beim besten Willen nicht.

Aber, was fast noch wichtiger ist, wie wird das Leben wieder ein Leben, wie schafft man es die Play-Taste zu drücken? Nun, keine Ahnung um ehrlich zu sein! Erstmal muss das erste Kind her würde ich sagen. Aber was wenn es noch ein paar Jahre auf sich warten lässt? Solange nicht zu leben macht doch auch keinen Sinn, schließlich haben wir nur das eine (ok, das ist noch nicht sicher bewiesen bzw. vom Glauben abhängig).

"Leben ist das was passiert während du eifrig dabei bist andere Pläne zu machen." (John Lennon)

Das trifft definitiv zu.

Wieso kann man sich nicht einfach ein schönes Leben machen solange man auf den Nachwuchs wartet? Wieso muss man so viele Ängste und Sorgen haben dass man darüber das Leben total vergisst? Immerhin gibt es doch einige Dinge die man mit Kind (erstmal) nicht mehr machen kann. Aber es fällt einfach schwer diese zu genießen, zumindest geht es mir so, weil man doch so gerne darauf verzichten würde.

Nichts desto trotz habe mir nun ein paar Dinge vorgenommen, ich gebe mir ab sofort Mühe die Play-Taste zu drücken:


  1. suche ich mir definitiv einen anderen Job, ich habe heute sogar schon drei Bewerbung geschrieben
  2. informiere ich mich über eine Ausbildung die mich sehr interessiert. Bisher habe ich mich da nicht so wirklich ran getraut weil es eben irgendwie mit dem (noch nicht vorhandenen) Baby konkurriert. Egal, ich informiere mich da jetzt und wenn dann doch beides gleichzeitig kommt dann ist es eben so und wir kriegen das auch irgendwie hin
  3. versuche ich, die kleinen Dinge zu genießen: So habe ich mir gestern Abend nach langer, langer Zeit mal wieder ein Glas Rotwein gegönnt. Wir waren mit ein paar Bekannten italienisch Essen und da bot sich ein Glas Wein zur Pizza einfach an, oder? Da ich meine Mens habe sprach nichts dagegen, also her damit. (Und als positiven Nebeneffekt: Da ich keinen Alkohol vertrage war ich nach dem einen Glas schon so beschwipst dass ich zu Hause ziemlich schnell ins Bett bin und dort doch tatsächlich relativ schnell und relativ lange GESCHLAFEN habe!!! 


Es hört sich doch ziemlich einfach an sein Leben zu leben und zu genießen. Oder nicht? Nur ist es das, trotz (oder wegen?) aller Bemühungen, nicht. Und obwohl wir gestern einen wirklich schönen Abend hatten musste ich mir doch die ein oder andere Träne verdrücken als meine Bekannte von ihrem positiven SS-Test erzählt und von ihrem heute 1,5 Jahre alten Sohn geschwärmt hat. Wieso ist es bei manchen so einfach und bei uns so unendlich schwer?

Und ich habe hier noch einen Spruch, ich bin sicher die/der ein oder andere kennt ihn aus der Werbung:

"Ich und mein Leben... die immer wiederkehrenden Fragen, der endlose Zug der Ungläubigen, die Städte voller Narren. Wozu bin ich? Wozu nutzt dieses Leben? Die Antwort: Damit DU hier bist. Damit das Leben nicht zu Ende geht. Deine Individualität. Damit das Spiel der Mächte weitergeht und du deinen Vers dazu beitragen kannst." (Walt Whitman)

Was wird unser Vers sein?

Bis bald

J.B. (▰˘◡˘▰)

8 Kommentare:

  1. Leben geniessen ist wichtig... So macht das Leben auch etwas einen Sinn und es wird mehr zu dem Leben, was du führen willst!

    Stelle Ausbildungen, Pläne nicht in den Hintergrund wegen des Kinderwunschs. Das habe ich öfters gemacht und nur schlechte Erfahrungen gemacht - du weisst leider nie wann wir Glück haben und solltest du GLUECK haben, dann geht das auch mit der neuen Ausbildung oder den Plänen... Ich habe nun einen neuen Job angefangen und sollte es mit dem Kiwu klappen wäre es eventuell in der Probezeit, aber dann ist es eben so... dann woopst du eben das ganze mit der Schwangerschaft zusammen.

    Geniesse die Abende, hast du Lust auf ein Glas Wein, dann trinke es... Ich muss gestehen ich trinke schon seit einigen Monaten wieder hier und da ein Gläschen wenn wir weggehen... Ich gehe öfters das Wochenende mit Freunden weg und tanze - denn wenn ich mich wohlfühle, dann tut das auch mein Körper und sollte sich da was einnisten, dann fühlt sich das dort auch wohl. Versteht sich, dass ich mit all dem aufhöre sobald ich 2 Linien auf dem Pipitest sehe, aber bis dahin zwänge ich mich nicht mehr in ein Leben ohne Freude und Spass nur weil es mit dem Kiwu eventuell irgendwann klappen kann... Natürlich trinke ich auch in den 2. Hälften der ICSIS nichts, auch das ist ok, aber in den "Freiläufen" lebe ich MEIN Leben... und das solltest du auch machen :-*
    Es gibt genügend Frauen die unerwartet schwanger werden, die haben sicher auch ihr Leben GELEBT während der Zeit ;)

    Drück dich und hoffe du kannst bald deine Vorsätze umsetzen...

    Darf ich fragen welche Ausbildung?

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    1. Danke für deine Antwort :)
      Klar darfst du fragen: Ich möchte gerne eine Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie machen. Psychologie interessiert mich total, das Naturheilkundliche ebenfalls. Die Ausbildung dauert je nach Ausbildungsweise (Vollzeit, Abendschule, etc.) ca. 2 Jahre.
      Und anschließend eine eigene Praxis wäre mein absoluter Traum und das lässt sich dann wieder super mit Kind vereinbaren :)

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  2. Ich wünsche dir, dass du deine Pläne umsetzen kannst. Dass du wenigstens in den Pausezeiten dein Leben in vollen Zügen genießen kannst. Ich hab mir da was gemopst, aus dem Blog von "Klapperstorch gesucht", das heißt mein Leben ist schön und es geht darum, dass du dir jeden Tag was notierst was besonders war. Und ja es gibt tatsächlich jeden Tag mindestens einen Augenblick, der dein Leben schön macht! Es hilft mir darüber nachzudenken, dass es noch andere durchaus tolle Dinge im Leben gibt außer Kinderwunsch.
    Klar - momentan sitz ich in meiner Warteschleife, da fällt mir das natürlich schwerer. Aber das ist normal denk ich mal ;)
    Liebe Grüße :*

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    1. Dankeschön!
      Stimmt, es hilft wenn man sich vor Augen führt was es jeden Tag für tolle Momente gibt. Grade weil man im ersten Moment denkt dass es nicht jeden Tag was gibt was schön war.
      Und ich denk auch dass es normal ist dass das in der Warteschleife schwerer fällt.

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  3. Hallo, bin auch der Meinung, dass man sein Leben geniessen sollte und wenn es dazu gehört, dass man sich beruflich verändern möchte sollte man das tun, denn wir haben nur ein Leben und das sollten wir auch zum größten Teil so gestalten wie wir es für richtig halten. Ich wünsche dir, dass es mit der Ausbildung funktioniert und deine Wünsche in Erfüllung gehen. Leb deine Träume!
    Liebe Grüße Carinakuga87

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  4. Als ehemalige Kiwu Patientin kann ich dir nur raten...lebe dein Leben trotz allem irgendwie weiter. Ich hatte die ganze Warteschleife auch irgendwann soo satt und habe eine Weiterbildung gemacht und einen neuen Job gesucht...was genau das richtige war. Ich bin feiern gegangen, reisen, ich musste ja auch einen Bonus gegenüber meinen Freundinnen mit Kindern haben.
    Versuch immer wieder loszulassen... Glaub mir ich weiss wie einfach das tönt und wie schwer es umzusetzen ist...
    Alles Liebe!

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    1. Ich danke dir für deine Antwort. Ich habe mich inzwischen auch schon über die Ausbildung informiert und werde das machen. Es fühlt sich einfach richtig an. Aber leicht ist es wirklich nicht, da hast du wohl recht.
      Danke nochmal und auch dir alles Liebe!

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